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Mit der Palurec GmbH gelingt ein entscheidender Schritt bei der Rückgewinnung von PE-Alu-Anteilen aus gebrauchten Getränkekartons.

In einem rein physikalisch-mechanischem Verfahren und ausschließlich mit Hilfe des Trennmittels Wasser entstehen hier Rezyklate aus LDPE, HDPE und Aluminium. Dabei werden Standardaggregate aus der Kunststoffaufbereitung genutzt und auf neue Art und Weise kombiniert.


Dank dieser Recyclinganlage steigt die Recyclingfähigkeit des Getränkekartons auf deutlich über 90 %.


Das Palurec Verfahren

Aus PE-Alu-Gemisch werden neue Rohstoffe

Nach dem Ablösen der Papierfasern fällt in der Papierfabrik ein Gemisch aus verschiedenen Kunststoffen und Aluminium an. Diese Reststoffe wurden bislang überwiegend in Zementfabriken als emissionsarmer Brennstoff genutzt. Es handelt sich dabei vor allem um mehrere Schichten dünner Folien aus Polyethylen (PE) und Aluminium, mit denen der Karton beschichtet ist, sowie Hart-Polyethylen (HDPE), das von den Verschlüssen stammt.

Dazu kommen Fremd- und Störstoffe, die bei der automatischen Sortierung der gelben Säcke und Tonnen nicht vollständig abgetrennt werden konnten.

Aus diesem Gemisch stellt die Palurec Sekundärrohstoffe her, die sich in vielen Produkten einsetzen lassen.

Neuartiges Konzept, bewährte Aggregate

Anlagen zur Aufbereitung des PE-Alu-Materialgemisches konnten sich bislang nicht dauerhaft durchsetzen. Das liegt daran, dass die niedrigen Preise für Primärkunststoffe/Virgin Plastic dazu führen, dass es wenig Abnehmer für Kunststoffrezyklate gibt. Außerdem gab es bei früheren Versuchen immer wieder anlagentechnische Probleme. Die deutsche Getränkekarton-Industrie ließ sich davon aber nicht abhalten und will mit ihrem gemeinsamen Investment ins Recycling ihre Herstellerverantwortung mit Leben erfüllen. Die Palurec-Anlage führt bereits etablierte Aggregate aus der Kunststoffaufbereitung zu einem neuartigen Anlagenkonzept zusammen.

Es handelt sich um ein mechanisch/physikalisches Verfahren. Trennmedium ist ausschließlich Wasser. Organische Lösemittel werden nicht eingesetzt.


Ziel ist, auch in einem schwierigen Marktumfeld, marktfähige Rezyklate zu erzeugen.


ZERKLEINERN
Das Gemisch wird zerkleinert und anschließend einem intensiven Waschprozess unterzogen.
WASCHEN
„Friktionswäscher“ lösen Faserreste, Alu und sonstige Anhaftungen von den Folien. Fremd- und Störstoffe werden ausgeschleust. Dann wird Aluminium entnommen. In einem Schwimm-Sink-Tank sinken größere Aluminiumfolien zu Boden und in einem Hydrozyklon werden feine Alu-Bestandteile durch Flieh- und Strömungskräfte abgeschieden.
TROCKNEN
Für den darauffolgenden Prozess ist es essenziell, dass das eingeführte Material so trocken wie möglich ist.
SICHTEN
Das getrocknete Gemisch aus Folien und Verschlüssen wird in einem Windsichter voneinander getrennt. Während die leichten Folien von einem Luftstrom nach oben getragen werden, fallen die schweren Kappen nach unten.
EXTRUDIEREN
Die Folie wird im Extruder aufgeschmolzen, homogenisiert und durch einen feinen Filter gedrückt und dabei noch einmal gereinigt.
GRANULIEREN
Die gereinigte dickflüssige Kunststoff-Masse wird bei der Granulierung in feine Kunststoff-Stränge gepresst, die in kleine Stücke (Granulat) geschnitten werden und unter Wasser abkühlen.

Erzeugte Rohstoffe

ALUMINIUM

Wird bei einem Aluminium-Aufbereiter wieder zu marktfähigem Aluminium aufbereitet.

HDPE

Kann nach weiterer Aufbereitung in Non-Food-Produkten wie Kanistern, Rohren, Boxen etc. eingesetzt werden.

LDPE

Kann für den Einsatz in Kunststoffprodukten entweder rein oder als Beimischung verwendet werden.

Recycling von Getränkekartons – die Faser

Ehe der Kunststoff-Alu-Mix bei der Palurec verarbeitet wird, ist die Papierfaser bereits zurück in den Kreislauf geführt worden. Denn schon seit Anfang der 90er Jahre werden in Deutschland Getränkekartons gesammelt und in Papierfabriken recycelt – bislang über drei Millionen Tonnen!

Auch viele andere Länder in der Europäischen Union erreichen heute hohe Recyclingquoten. Inzwischen gibt es europaweit rund 20 Papierfabriken, die Getränkekartons einsetzen und mit Standardverfahren aufbereiten.

Getränkekartons werden als eigenständige Sorte in der deutschen und europäischen Altpapiersortenliste geführt. Die Zellstofffasern haben eine deutlich höhere Faserlänge und bessere Festigkeitseigenschaften als die meisten anderen Altpapiere. Sie eignen sich daher insbesondere für die Herstellung stabiler Wellpappenverpackungen.

MATERIAL
Es gibt hunderte verschiedener Verpackungs- und Verschlussvarianten im Markt. Welcher Verbundaufbau verwendet wird und wie hoch der jeweilige Materialanteil ist hängt u.a. davon ab, was abgefüllt wird: Verpackungen für Frischprodukte enthalten keine Aluminiumfolie.
SORTIEREN
Getränkekartons werden in Deutschland gemeinsam mit anderen Verpackungen in den gelben Wertstoffbehältern gesammelt und anschließend in Sortieranlagen mit Infrarot- Technik als eigenständige Fraktion aussortiert.
TRENNEN
Eine rotierende Trommel trennt den Verbund mechanisch – nur mit Wasser. Chemikalien werden nicht eingesetzt. Das funktioniert wie in einer Waschmaschine. Die in Wasser gelösten Papierfasern passieren die Löcher in der Trommelwand und werden zu Papierprodukten, wie zum Beispiel Faltschachteln, weiterverarbeitet. Die Folienreste und Verschlüsse werden am Ende der Trommel ausgeschleust.

Über uns

Die Palurec GmbH wurde im Dezember 2017 gegründet. Alleiniger Gesellschafter ist der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. (FKN) mit Sitz in Berlin.

Dem Verband gehören drei Unternehmen an: Elopak GmbH (Mannheim), SIG Combibloc GmbH (Linnich) und Tetra Pak GmbH (Hochheim am Main), die in den Bau der Palurec-Recyclinganlage auf dem Gelände des Chemieparks Hürth bei Köln über 8 Millionen Euro investiert haben. Die Anlage ist für rund 18.000 t geplant und wurde im Frühjahr 2021 in Betrieb genommen.

Die Mitgliedsunternehmen des FKN stellen etwa 95 % aller in Deutschland verkauften Getränkekartons her und sind seit dem Start des Dualen Systems maßgeblich am Aufbau und der Weiterentwicklung der Recycling- Infrastruktur für gebrauchte Getränkekartons beteiligt. Zu diesem Zweck wurde bereits 1991 die ReCarton GmbH gegründet, die als Dienstleister der dualen Systemgesellschaften die Vermarktung und Logistik gebrauchter Getränkekartons aus Haushaltssammlungen organisiert.

Jobs bei der Palurec

Die Palurec ist immer auf der Suche nach motivierten neuen Kolleginnen und Kollegen (m/w/d). Aktuelle Stellenanzeigen der Palurec finden Sie hier:

– Gabelstaplerfahrer Produktionsmitarbeiter (m/w/d)

Maschinen und Anlagenführer vorzugsweise Kunststoffextrusion (m/w/d)

Presse Downloads

Palurec VerpackG-Zertifikat

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RecyClass_Recycling Process Certificate

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Palurec Eröffnung mit (v.l.) Stephen Naumann (Elopak), Robert Kummer (SIG Combibloc) und Stephan Karl (Tetra Pak)

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Palurec Logo

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Geschäftsführer Andreas Henn

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Palurec Innenansicht

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Palurec Außenansicht

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Kontakt

Bei Anfragen zur Palurec GmbH schreiben Sie uns bitte eine E-Mail.
Wir setzen uns zeitnah mit Ihnen in Verbindung.

E-Mail: info@palurec.de

Natürlich können Sie uns auch telefonisch erreichen.

Telefon: (+49) 2233 – 460 608 0